Warum ist Platin so kostbar ?

Platin ist rein, selten und für immer.

Rein Da Platinschmuck in der Regel mit einem Reinheitsgrad von 95% verarbeitet wird (der Reinheitsgrad von 18-karätigem Gold beträgt 75%), wird er nicht stumpf, läuft nicht an und behält seinen natürlich weißen Schimmer für alle Zeit. Außerdem sind Preziosen aus Platin dank ihres hohen Reinheitsgrades hypoallergen und eignen sich damit ideal für Menschen mit empfindlicher Haut. Nur Schmuck aus Platin trägt den Stempel „Pt 950“. Es ist ein Gütesiegel und Erkennungszeichen, das für seinen außergewöhnlichen Reinheitsgrad steht. Platinschmuckstücke bestehen zu 950 Teilen von Tausend, also zu 95 %, aus reinem Platin.

Selten Platin findet sich nur an wenigen Orten der Erde und auch dort nur in ganz geringen Mengen. Das exquisite Metall ist 30-mal seltener als Gold. Wie selten Platin tatsächlich ist, demonstriert folgendes Gedankenspiel: Würde man das gesamte Platin der Welt in ein olympisches Schwimmbecken geben, so würde es kaum ausreichen, um die Füße zu bedecken. Die Goldvorkommen würden hingegen mehr als 3 Schwimmbecken füllen.

Für immer Aufgrund seiner Dichte und seines Gewichts ist Platinschmuck widerstandsfähiger als andere Schmuckmetalle. Wie alle Schmuckmetalle kann auch Platin Kratzer bekommen. Ein Kratzer auf einem Platinschmuckstück stellt jedoch nur eine seitliche Verschiebung des Metalls dar und führt zu keinem Volumenverlust.

Drei Gramm Platin aus einer Tonne Erz

Wahre Schönheit kostet Fleiß und Mühe. Nichts belegt diese alte Erfahrung besser als das edle und seltene Platin. Tief aus der Erde – bis auf 2.000 Meter geht es hinab – muß das Platinerz in harter Arbeit gefördert werden. Und danach ist es noch ein langer und mühsamer Weg vom rohen Erz bis zum reinen Metall: mit fast 150 komplizierten Prozessen, die über 3 Monate dauern. So aufwendig ist es, das Platin und die 9 begleitenden Metalle (seine 5 „Schwestermetalle“ Iridium, Osmium, Palladium, Rhodium und Ruthenium sowie Gold und Silber, Kupfer und Nickel) zunächst aus dem Erz zu lösen und dann voneinander zu trennen. Aus jeder Tonne Erz gewinnt man schließlich ganze 3 Gramm reines Platin – 3 Teile aus einer Million!

So wird es verständlich, daß es Jahrhunderte dauerte, bis das widerspenstige Platin analysiert und erforscht war, bis man seine vielfältigen hervorragenden Eigenschaften entdeckt und zu nutzen gelernt hatte.



Doch so aufwendig und schwierig wie die Gewinnung des Platins ist auch seine Verarbeitung. Nur ein wirklicher Meister versteht es, dieses Metall zu beherrschen, ihm seine eigenwilligen Reize zu entlocken, daraus Schmuck von unverwechselbarer Schönheit zu gestalten.

Das zeigt sich schon beim bloßen Schmieden, der ursprünglichsten Arbeitsweise des Gold-Schmiedes: Platin wird dabei zunehmend fester und zäher – was ungewöhnliche Sorgfalt erfordert, aber auch ganz ungewöhnliche Kreationen erlaubt. Dieses Metall fordert zu gutem Stil und perfektem Design geradezu heraus – zu zeitloser Schönheit, bleibendem Wert und unverwechselbarer Eleganz.

Platin kostet viel Zeit, viel Mühe und viel Können. Aber es macht auch vieles möglich, was bislang unmöglich erschien.

Platin – ein außergewöhnliches Metall

Warum ist Platin-Schmuck so wertvoll? Platin ist mit Abstand das seltenste der Schmuckmetalle. Jedes Jahr werden rund 3.000 t Gold gefördert - aber nur ca. 180 t Platin. Um eine einzige Unze Platin (31,1 g) zu gewinnen, müssen große Mengen Erz ins Rollen gebracht werden: 10 Tonnen! Für dieselbe Menge Gold (1 Unze) müssen "nur" 3 Tonnen Gestein gebrochen werden. Ein Schmuckstück aus 950er Platin ist um rund 35 % schwerer als ein gleich großes aus 750er Gold und enthält 74 % mehr reines Edelmetall. Rund 150 einzelne Arbeitsprozesse sind erforderlich, um das Platin von den begleitenden Mineralien und Metallen zu trennen; fünf volle Monate dauert es daher vom Erz zum fertigen Platinbarren.

Höchste Ansprüche stellt das Platinmetall in der Schmuckverarbeitung. Die Herstellung eines Schmuckstücks erfordert hochqualifizierte Arbeitskräfte und aufwendige Arbeitsvorgänge. Während des Schmiedeprozesses gewinnt Platin mehr Festigkeit und Zähigkeit als Gold oder Silber. Platin hat einen weit höheren Schmelzpunkt: 1.773 °C. Zum Vergleich: Feingold hat eine Schmelztemperatur von 1.063 °C, Feinsilber sogar nur 960 °C.

Kann man Platin von Weißgold unterscheiden? Ihre Hand spürt den Unterschied sofort: Auch ein einfacher Trauring aus Platin ist deutlich schwerer als der gleiche aus Weißgold. Weißgold ist in aller Regel „rhodiniert“, d. h. mit einer hauchdünnen Rhodiumschicht überzogen - und das Rhodium ist nun mal ein Schwestermetall des Platins. Auf die Dauer trägt sich diese dünne Schicht ab, und darunter tritt die wirkliche, gelblich-graue Farbe des Weißgolds (auf französisch „or gris“ = graues Gold) zutage, die das Rhodium verdecken sollte. Jetzt ist der Unterschied zum Platin nicht mehr zu übersehen. Platin nämlich ist nicht oberflächlich „farbveredelt“. Es hat diese Tarnung nicht nötig: Es ist echt durch und durch, und sein tiefer weißer Glanz ist unveränderlich.

Was heißt „Pt 950“? Zunächst: „Pt“ ist ganz einfach das chemische Zeichen für das Element Platin. Die Zahl dahinter gibt dann – in Tausendsteln – den Gewichtsanteil von reinem Platin an der Schmucklegierung an. Von 1.000 g Schmuckplatin sind also 950 g reines Platin – volle 95 %. (Beim hochwertigen 750er Gold sind es deutlich weniger – nur 75 %.) Die restlichen 5 % einer Schmuckplatin-Legierung bestehen aus Kupfer oder Palladium oder Iridium. Sie werden mit dem Platin „legiert“ (d. h. homogen vermengt), um seine Eigenschaften beim Bearbeiten oder speziell beim Tragen zu verbessern.

Ist Platin kratzfest? Platin ist zwar sehr fest und zäh – aber kratzfest ist es ebenso wenig wie die anderen Schmuckmetalle. Mit der Zeit treten bei allen Schmuckstücken - besonders natürlich bei Ringen – Tragespuren auf. Bei Platin kommt noch etwas Besonderes hinzu – ein scheinbarer Nachteil, der in Wirklichkeit ein Vorteil ist: Während bei den anderen Schmuckmetallen bei jedem Kratzer ein feiner Metallspan abgehoben wird – das Metall also verschleißt –, wird bei dem zähen Platin das Material nur seitlich verschoben: Platin trägt sich nicht ab. Gerade dadurch wird z. B. der Platin-Trauring zum besonderen Symbol der Beständigkeit: Er bleibt der, der er war - auch wenn das tägliche Tragen auf ihm oberflächlich Spuren hinterläßt: Es sind die individuellen und ganz persönlichen Zeichen eines langen Lebens.

Wie sind die Trageeigenschaften von Platin-Schmuckstücken, die mit Gelbgold kombiniert sind? Einwandfrei. Zwar können je nach Feingehalt des Goldes mehr oder weniger starke Tragespuren auftreten, doch wird beim Design möglichst darauf geachtet, daß sich Platin an den intensiver beanspruchten Stellen befindet und damit eine schützende Funktion ausübt.
Welche Vorteile hat Platin beim Tragen? Bei Platin entsteht auch nach längerem Tragen eines Schmuckstückes kaum Metallverlust (kein Abspanen), Platin ist sehr hautverträglich. Kostbare Steine sind in Platin sehr sicher gefaßt und bestens geschützt; in seiner Farbneutralität läßt Platin die Leuchtkraft des Steins optimal zur Geltung kommen.

Wie pflege ich mein Platin-Schmuckstück? Bitte nicht gerade mit Wurzelbürste und Seifenlauge! Die Juweliere halten Reinigungslösungen mit den richtigen Utensilien (Töpfchen und Sieb) parat, um Verunreinigungen vorsichtig aufzuweichen und zu entfernen. Halsketten, Armbänder und vor allem Steinfassungen sind für solche Behandlungen besonders dankbar, denn Staub- und Schmutzteilchen setzen sich gerne an den einzelnen Verschlüssen und Kettengliedern fest. Zwei- bis dreimal jährlich – je nach Beanspruchung und Tragehäufigkeit – sollten Sie Ihrem Platinschmuck diese Pflege zukommen lassen. Übrigens, wenn Ihr Platinschmuck nicht getragen wird, wickeln Sie ihn möglichst gesondert in Seidenpapier und werfen Sie ihn nicht bunt mit anderen Schmuckstücken in der Schmuckschatulle durcheinander. Denn Platin reagiert sensibel, und unnötige Kratzer lassen sich vermeiden.